Warum nachhaltiges Wirtschaften wichtig ist

Warum nachhaltiges Wirtschaften wichtig ist



Autor: Marten Beckmann
Schon seit einigen Jahren rückt das Konzept des nachhaltigen Wirtschaftens immer stärker in den Fokus. Denn die vermehrten katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels sowie die steigenden sozialen Ungleichheiten auf globaler Ebene verstärken den Druck auf Politik und Unternehmen die jetzigen Grundprinzipien des Wirtschaftssystems zu hinterfragen. Deswegen muss es darum gehen, in einer Art zu wirtschaften, die ökonomischen Fortschritt und soziale Gerechtigkeit fördert, ohne die ökologische Integrität unseres Planeten zu gefährden. In diesem Blogartikel beleuchten wir die Grundzüge des nachhaltigen Wirtschaftens und warum es einer der Schlüssel zu einer besseren Zukunft sein kann. 

Bewahrung der Umwelt
Das Konzept des nachhaltigen Wirtschaftens ist tief verankert in der Idee der Ressourceneffizienz. Dies bedeutet, Ressourcen so zu nutzen, dass die Regeneration der Natur nicht beeinträchtigt wird. Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, verfolgen daher beispielsweise Methoden der Kreislaufwirtschaft, in der Abfall vermieden, minimiert und wiederverwertet wird. Dieses Konzept zielt darauf ab, den "take-make-dispose"-Ansatz zu überwinden und stattdessen einen geschlossenen Kreislauf zu schaffen, in dem Ressourcen kontinuierlich wiederverwendet werden. Des Weiteren können negative Umweltauswirkungen minimiert werden, indem ressourceneffiziente Produktionsprozesse und erneuerbare Energien integriert werden. Beispiele hierfür sind die Nutzung von Abwärme zum Heizen, der Ausbau von erneuerbaren Energien auf Firmengeländen oder die Veränderung von Produktdesigns, welche die Herstellung vereinfachen oder effizienter machen.
PVC Anlagen von oben fotografiert.
Erneuerbare Energien sind ein Kernelement für nachhaltiges Wirtschaften. Egal ob Wasserstoff, Sonnen- oder Windenergie: Saubere Produktionsweise sind gut für Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit.
Soziale Verantwortung und Ethik 
Im Kontext nachhaltigen Wirtschaftens bedeutet soziale Verantwortung mehr als nur Gewinnmaximierung und Steuerabgaben. Unternehmen übernehmen Verantwortung für die Gesellschaft und die Arbeitskräfte, indem sie faire Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne und menschenwürdige Arbeitspraktiken fördern. Um wirklich wirkungsvoll zu sein, müssen diese Praktiken natürlich über die gesamte Wertschöpfungskette etabliert werden. Dies trägt zur Verbesserung der Lebensqualität der Mitarbeiter bei und schafft eine Grundlage für soziale Stabilität und Wohlstand. 

Langfristige Widerstandsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit
Auch für die Unternehmen selbst hat nachhaltiges Wirtschaften große Vorteile. Einer davon ist die Fähigkeit, Widerstandsfähigkeit in Zeiten von Unsicherheit und Umweltveränderungen zu gewährleisten. Und von einer widerstandsfähigen und resilienten Wirtschaft profitiert dann wiederum die gesamte Gesellschaft aufgrund von sicheren Arbeitsplätzen und stabilen Wohlstandsniveau. Tatsächlich sind Unternehmen, die auf nachhaltige Prinzipien setzen, deutlich weniger anfällig für Preisschwankungen bei Ressourcen und Energie. Gründe hierfür sind ein stärkerer Fokus auf Kostenkontrolle und Ressourceneffizienz, eine oft größere Diversifizierung der Lieferketten sowie nachhaltiges Investitionsverhalten gegenüber nicht nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen. Auch sind nachhaltig bewertete Unternehmen oft in der Lage mehr Kapital von Investoren und Investorinnen zu generieren und genießen in vielen Fällen eine hohe Kundenbindung. Außerdem minimieren sie Risiken im Zusammenhang mit Umweltauflagen und erhöhen Chancen auf Zuschüsse, Subventionen und öffentliche Projekte, weswegen sie auf lange Sicht wirtschaftlich stabiler agieren können.
Frau arbeitet in Fabrik.
Gute Arbeitsbedingung, Inklusion und faire Entlohnung sind essenzielle Teile von nachhaltigem Wirtschaften. Die soziale Komponente ist ein Schlüssel zu erhöhter Lebensqualität und sozialer Stabilität.
Innovation und Technologischer Fortschritt 
Nachhaltiges Wirtschaften fördert einen positiven Kreislauf von Innovation und Technologieentwicklung. Unternehmen werden durch politischen und gesellschaftlichen Druck sowie aus wirtschaftlichen und ideellen Gründen angespornt, umweltfreundliche Technologien, Produkte und Dienstleistungen zu schaffen. Dieser Innovationszyklus steigert nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern trägt auch positiv zur Entwicklung von Lösungen für drängende Umweltprobleme bei. Wichtig ist hier jedoch sicher ein scharfes Auge der Politik und Öffentlichkeit auf Greenwashing und Augenwischerei der Unternehmen, die den vermeintlichen „Trend“ der Nachhaltigkeit ausschöpfen wollen, ohne jedoch wirkliche Leistungen zu erbringen. 

Beitrag zur Verwirklichung Globaler Ziele
Die 
Agenda 2030 der Vereinten Nationen umfasst 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, von Armutsbekämpfung über Bildung bis hin zum Klimaschutz. Nachhaltiges Wirtschaften stellt eine Schlüsselkomponente dieser globalen Bemühungen dar – ohne oder gar gegen die Wirtschaft sind kaum positive Veränderungen denkbar. Indem Unternehmen und Organisationen nachhaltige Prinzipien tatsächlich und langfristig umsetzen, tragen sie aktiv zur Verwirklichung dieser Ziele bei und fördern somit eine gerechtere, sicherere und nachhaltigere Welt. Wie der berühmte amerikanische Ökonom Michael Porter einmal bei einem TED-Talk darstellte, ist es essenziell die Kraft der globalen Wirtschaft auf die Lösung drängender Probleme der Menschheit loszulassen. Nachhaltiges Wirtschaften verkörpert einen großen Aspekt davon.
Solardach und Elektoauto.
Technische Innovationen fördern nachhaltige Entwicklung und werden gleichzeitig durch sie bedingt. Umweltschonende, ressourcensparende und saubere Technologien sind heute wirtschaftlich profitabel und lohnenswert für Investitionen.
Nachhaltiges Wirtschaften ist mehr als eine Trendbewegung. Es ist ein wichtiger Pfad zur Bewältigung der aktuellen ökologischen und sozialen Herausforderungen auf der gesamten Welt. Unternehmen, Regierungen und Gesellschaften haben die Verantwortung, ihre wirtschaftlichen Aktivitäten auf eine Weise auszurichten, die sowohl die ökologische Integrität als auch soziale Gerechtigkeit fördert. Indem Nachhaltigkeit zum Leitprinzip des Wirtschaftens wird, können eine nachhaltigere und lebenswertere Zukunft für kommende Generationen geschaffen werden. Hier gibt es weitere spannende Artikel zum Thema NachhaltigkeitInnovation und Städtebau.