So düngst Du nachhaltig! Top 5 Alternativen zu klassischem Dünger

So düngst Du nachhaltig! Top 5 Alternativen zu klassischem Dünger



Autor: Marten Beckmann
Egal ob Landwirtin oder Zierpflanzenhalter, Düngung spielt für jede Art der Kultivierung eine große Rolle. Denn für optimales Wachstum und Gesundheit brauchen Pflanzen dann doch mehr als nur Licht und Wasser. Doch es muss nicht immer der Kunstdünger aus dem Gartencenter sein, denn tatsächlich lassen sich viele Gewächse hervorragend mit natürlichen und vor allem nachhaltigen Materialien düngen. Denn gerade heutzutage ist es angebracht verantwortungsbewusst zu handeln und das kann bereits bei den kleinen Dingen wie dem Düngen beginnen – wir zeigen Dir, wie das geht! 

Gerade viele Gartenbesitzer greifen gerne auf die mineralischen Dünger aus dem Baummarkt zurück, denn Blaukorn und Co. sind sehr leistungsstark, leicht in der Anwendung und oftmals sehr preisgünstig. Doch leider sind die Kunstdünger in den meisten Fällen keine sehr nachhaltige Methode, seine geliebten Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Denn nicht nur die sehr energieintensive Produktion der Mineraldünger ist problematisch, sondern vor allem deren langfristige Wirkung in der Natur. So können nitrat-, ammoniak- und phosphorhaltige Dünger gefährlich für Gewässer und das Grundwasser werden. Im Wasser stören diese Stoffe das ökologische Gleichgewicht und fördern stark die Algenbildung, was dazu führen kann, dass Seen und Bäche „kippen“ – also lebensfeindlich werden. Auch verschlechtert frequentes Ausbringen von Kunstdünger die Bodenqualität und kann durch Versauerung sogar zu dessen Unfruchtbarkeit führen. 

Aus diesem Grund sollte auf organischen Dünger oder Haushaltsmittel zurückgegriffen werden. Auch wenn dies vor allem für Gärten relevant ist, gilt diese Empfehlung auch für alle Menschen mit Zimmerpflanzen.
Die besten nachhaltigen Düngemethoden:

#1 Kaffeesatz
Ein echter Klassiker! Kaffeesatz ist ein vielseitiger und kostenloser organischer Dünger. Er enthält Stickstoff, Phosphor, Kalium und andere Nährstoffe, die das Pflanzenwachstum fördern. Er kann direkt in den Boden eingearbeitet werden, um die Bodenstruktur zu verbessern und das Bodenleben anzuregen. Er kann auch als Mulch verwendet werden, also auf die Erde gelegt werden, um Feuchtigkeit zu speichern und Unkraut zu unterdrücken. Aufgrund seines hohen Stickstoffgehalts ist Kaffeesatz besonders gut für stickstoffliebende Pflanzen wie Tomaten und Rosen geeignet. Auch beliebte Zimmerpflanzen wie Farne, Gummibäume und Philodendren profitieren von dieser natürlichen Nährstoffquelle – und gut riechen tut sie auch noch! 

#2 Eierschalen
Wer nach dem morgendlichen Rührei noch Eierschalen übrig hat, sollte diese nicht gleich entsorgen, denn auch sie eignen sich als nachhaltige Düngemittel. Denn Eierschalen sind eine ausgezeichnete Quelle für Kalzium, das für die Bildung starker Zellwände und gesundes Pflanzenwachstum unerlässlich ist. Zerkleinerte Eierschalen können direkt in den Boden eingearbeitet oder als oberflächlicher Belag verwendet werden. Im Garten sind sie besonders nützlich für Pflanzen wie Tomaten, Paprika und Kohl, die anfällig für Kalziummangel sind. Drinnen sind sie besonders vorteilhaft für Pflanzen wie Sukkulenten, Orchideen und Grünpflanzen. Eierschalen können auch dazu beitragen, den pH-Wert des Bodens zu stabilisieren.

Eierschalen und Kochkulisse.
Nach dem Kochen und Backen sollten Eierschalen nicht sofort in den Biomüll. Vielleicht freut sich ja die eine oder andere Zimmerpflanzen über diesen Haushaltsdünger.
#3 Brennesseljauche
Brennnesseljauche ist reich an Nährstoffen wie Stickstoff, Kalium, Eisen und Magnesium und kann ganz einfach selbst gemacht werden. Um Brennnesseljauche herzustellen, werden frische Brennnesseln in Wasser eingeweicht und fermentiert – am besten macht man das im Freien, da der Gärungsprozess teilweise sehr unangenehm riechen kann. Die Jauche kann dann verdünnt als Blattdüngung oder Bodendüngung verwendet werden. Sie fördert das Pflanzenwachstum, erhöht die Vitalität der Pflanzen und trägt zur bei der Anwendung auf den Blättern auch zur Abwehr von Schädlingen bei. 

#4 Wurmhumus
Wurmhumus, auch als Wurmkompost bekannt, ist ein hochwertiger organischer Dünger, der durch den Abbau von organischen Materialien durch Regenwürmer entsteht. Man kann ihn kostengünstig kaufen oder mithilfe einer Wurmfarm selbst herstellen. Er ist reich an Nährstoffen, Mikroorganismen und Huminsäuren, die die Bodengesundheit fördern. Wurmhumus verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserhaltekapazität und fördert das Wurzelwachstum. Er kann direkt in den Boden eingearbeitet oder als Top-Dressing verwendet werden. Gerade für den Garten ist die positive Wirkung von Wurmhumus kaum zu übertreffen.
Brennessel Nahaufnahme.
Brennesseljauche ist schnell und einfach gemacht und ein bewährtes Hausmittel - auch für Deine Zimmerpflanzen!
#4 Gemüsewasser
Das Wasser, in dem Gemüse gekocht wurde, ist eine sehr unterschätzte Ressource für Zimmerpflanzen. Denn nur wenige wissen, dass es viele gelöste Nährstoffe und Vitamine, enthält, die auch von vielen Pflanzen benötigt werden. Daher eignet sich abgekühltes Gemüse- oder Kartoffelwasser hervorragend zum Gießen von Garten und Indoor-Pflanzen – sofern kein Salz verwendet wurde. Gerade Zimmerpflanzen wie der Ficus, das Einblatt oder der Drachenbaum werden von diesem zusätzlichen Nährstoffschub profitieren. 

#5 Organischer Bio-Dünger
Der leistungsstärkste nachhaltige Dünger ist dann aber leider kein Hausmittel. Viele organische Flüssigdünger auf dem Markt sind hochkonzentriert und fördern Pflanzenwachstum, Wurzel- und Blütenbildung und tragen zur allgemeinen Gesundheit bei. Wenn man auf Bio-Qualität und oder vegane Dünger achtet, kann man auch aus Sicht der Nachhaltigkeit ohne schlechtes Gewissen seinen Pflanzen etwas Gutes tun. Bei Urban Greenery greifen wir daher für unsere Box mit Substratkissen auf einen solchen Bio-Dünger zurück und empfehlen ihn unseren Kunden und Kundinnen.
Dünger Nahaufnahme.
Umweltschonend aus Weidegras hergestellt: Der BIO Dünger aus unserem Webshop.
Nachhaltiges Düngen ist oftmals also sehr einfach und kostengünstig. Neben optimaler Pflanzengesundheit fördern die vorgestellten organischen Dünger auch die Bodenqualität, was insbesondere im Garten oder Gemüsebeet fundamental wichtig ist und auch die Biodiversität fördert. Auch für die Schädlingsbekämpfung sollte auf umweltschonende Maßnahmen zurückgegriffen werden. Dann ist nachhaltiges Gärtnern gar nicht so schwer! Mehr Artikel zu Nachhaltigkeit und Pflanzen findest Du auf unserem Blog. Danke fürs Lesen!